Corona-Situation macht uns als Menschen reifer

Im Jahr 41 verurteilte der römische Senat den Geschäftsmann Seneca zum Tod, angeblich weil er eine Affäre mit der Schwester des jüngst verstorbenen Kaisers Caligula hatte. Zu Senecas Glück wandelte Kaiser Claudius das Todesurteil in einen Bannspruch um. Seneca verbrachte acht Jahre in Korsika. Die Insel war einer der rohesten Winkel des Römischen Reichs. Seneca war jedoch ein Stoiker und konnte damit umgehen. 

Im NZZ Artikel Stoa und Corona: was uns Seneca hier und heute zu sagen haträt Rolf Dobelli, dass wir im “Lockdown-Light” wegen COVID anstelle von Jammern und Hadern besser fragen, wie uns die Corona-Situation als Menschen reifen lässt.

Lassen Sie uns die Zeiten so durchstehen, dass wir persönlich gereift, gestärkt – ja gestählt hervorgehen. Mit dieser Denkweise werden wir diese Zeit mit Bravour überstehen:

  • Hören Sie auf zu lamentieren, denn das ist ineffizient.
  • Akzeptieren Sie, dass Sie kein grösseres Wissen bezüglich Covid-19 haben als die Experten.
  • Seien Sie grosszügig. Die Erfahrung zeigt, dass das Ende der Welt nicht stattfindet.
  • Weisen Sie Covid-19 den richtigen Platz in Ihrem Leben zu. Nicht nur als Gesellschaft, auch individuell haben die meisten von uns Schlimmeres erlebt (und werden Schlimmeres erleben) als ein Partyverbot, Fussball-Geisterspiele, Homeschooling oder beschlagene Brillengläser über der Maske.
  • Denken Sie, dass wir den Tod stets in uns tragen. Er ist Teil unseres Lebens.
  • Selbst im denkbar strengsten und längsten Lockdown sind wir noch immer frei. Auch ein Sklave ist frei im Wichtigsten – nämlich in seinen Gedanken. Niemand kann ihm diese Freiheit rauben. Das sagte der grosse Stoiker Epiktet, der wusste, wovon er sprach – er war selber Sklave.

Lesen Sie den NZZ Bericht von Rolf Dobelli wenn Sie mögen!

Rolf Dobelli ist Gründer der Wissenscommunity «world.minds» und Schriftsteller. 2019 ist von ihm das Werk «Die Kunst des digitalen Lebens» erschienen (Piper-Verlag). (Interview im Schweizer Fernsehen 55 Min)